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Sophia Malina Wild | „Wir wollen weg vom Standard“

Sophia Malina Wild | „Wir wollen weg vom Standard“

Cleveres Konzept für feminine Kleider on demand: Sophia Malina Wild. Die hochwertigen italienischen Stoffe für noch mehr Individualität stammen aus Restbeständen. Gefertigt wird in einer frauengeführten Produktionsstätte in Rumänien, die für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.
Wie man mit On Demand Überproduktion im großen Stil vermeiden kann? Die Macherinnen des Kleiderlabels Sophia Malina Wild haben ein zukunftstaugliches Modell entwickelt, dessen Ansatz die Modeproduktion revolutionieren könnte.

Text: Nicoletta Schaper. Foto: Sophia Malina Wild

Bei der Mode von Sophia Malina Wild geht es klar um Personalisierung. Was genau macht ihr anders als eure Konkurrenz?

Katja Schwarz, Mitgründerin Sophia Malina Wild: Wir haben für unser Label eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, den Produktionsprozess auf On Demand umzustellen. So können Frauen die Kleider nach ihren Vorstellungen individualisieren, mit perfekter Passform. Dafür haben wir unsere Designs inklusive der Stoffe für unseren Webshop digitalisiert. Mit Hilfe unseres Customization Shops können sich die Kundinnen online und offline ihr Kleid einfach selbst zusammenstellen und dieses im 3D Avatar ansehen: vom Oberteil, Ärmel und Rock bis hin zum Stoff. Produziert wird nur, was die Kundin bestellt. Außerdem fertigen wir jedes Kleid auf die Maße der Frau, was es bisher in der Herrenbekleidung gibt, aber nicht bei hochwertigen und modernen Damenkleidern. Dafür legt sich die Kundin ein Maßprofil mit acht Maßpunkten an. Wir wollen weg von den veralteten Standardgrößen, weil die Körper der Frauen viel individueller sind. Wer zum Beispiel eine Größe 36 in der Oberweite hat, kann in der Taille eine Größe 32 haben.

Diese Technologie Dress to measure bietet ihr jetzt auch Modehändlern an.

Ja, wir haben mit einem Modehaus bereits ein gemeinsames Pilotprojekt gestartet. Die Idee ist also Maßkleidung mit dem Tablet und mit Hilfe der Mitarbeiterinnen vor Ort mit den Kundinnen nach ihren Maßen und individuellen Wünschen gestalten zu können. Dazu werden Muster gezeigt, um die Materialien und ein paar Variationen zu präsentieren. Das persönliche Kleid kann dann in drei Wochen im Geschäft abgeholt werden. Ich bin überzeugt, dass weitere Händler folgen. Zusätzlich bieten wir Dress to measure auch als SaaS Businessmodell für Modemarken an, die die Technologie für ihren E-Shop wie für ihre Produktion einsetzen können. Die Ressourcenersparnis wäre enorm. So könnte diese Art von Customization neue Standards in der Modeindustrie setzen.

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