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„Ich glaube an die transformative Kraft von Kunst“ | Jochen Zeitz

„Ich glaube an die transformative Kraft von Kunst“ | Jochen Zeitz

Bis 2012 war Jochen Zeitz CEO von Puma, wo er ab 2010 ein langfristiges Nachhaltigkeitsprogramm einführte. Er war im Aufsichtsrat von Kering und widmete sich intensiv nachhaltigen Projekten, heute ist er CEO und Chairman oft the Board von Harley Davidson. Seine große Liebe gilt Afrika. Seine Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst ist seit 2017 im Museum of Contemporary African Art in Kapstadt zu sehen. style in progress hat mit dem visionären Manager gesprochen.

Interview: Kay Alexander Plonka.

Fotos: Huft & Crow

Warum das Zeitz MOCAA, warum Kapstadt?

Die Gründung von Zeitz MOCAA war ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. 2008 beschloss ich, eine erstklassige Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Afrika und seiner Diaspora aufzubauen. Die Idee und Vision dahinter war es, eine große Museumssammlung zu schaffen, die eines Tages auf dem afrikanischen Kontinent ausgestellt werden könnte.

Gleichzeitig erkannte die V & A Waterfront in Kapstadt die Bedeutung ihres Getreidesilokomplexes als historisches Wahrzeichen und diskutierte jahrelang über mögliche Verwendungszwecke. Der Wunsch war es, etwas von öffentlicher bürgerlicher Bedeutung unterzubringen, das für die Öffentlichkeit zugänglich war. Es wurde schließlich beschlossen, den Raum in ein Kunstmuseum zu verwandeln, für das eine Sammlung benötigt wurde.

Und so stimmten unsere Visionen überein. Wir haben uns mit dem Team an der V & A Waterfront getroffen und von da an dann ausgeführt.

Sie sind ein Vorreiter der Nachhaltigkeitsdebatte und haben früh gefordert, dass Umweltfaktoren zu Bilanzfaktoren werden sollten. Gilt das Gleiche für die Förderung der Kunst?

Absolut. Das Museum legt großen Wert auf Bildung und Schulprogramme, um jüngere Generationen zu inspirieren und den Zugang für alle aufrechtzuerhalten.  

Welche Rolle sollte Kunst in einem weltweiten Konzern spielen?

Ich glaube an die transformative Kraft der Kunst. Kunst trägt zu kulturellen Entwicklungen bei und verändert Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und eröffnet neue Horizonte. Zu lange gab es nicht genug Möglichkeiten, um die unglaubliche Kreativität und das künstlerische Talent aus Afrika der Welt zu präsentieren.

Was kann die Modeindustrie von der Kunst lernen?

Die Modebranche und die Kunstwelt sind bereits untrennbar miteinander verbunden. Kreativität, Einzigartigkeit und Innovation sind für beide von grundlegender Bedeutung. Genauso wie wir Plattformen für eine Vielzahl von Künstlern bereitstellen müssen, müssen wir dies auch für Modebewusste tun. Und dann muss die Praxis natürlich immer nachhaltig sein. Arbeiten Sie so, dass es um die Verbesserung dieser und zukünftiger Generationen geht!

http://www.zeitzmocaa.museum

Das Zeitz MOCAA Museum wurde in einem ehemaligen Getreidespeicher im Kapstädter Hafen errichtet, auf dessen Dach auch ein Hotel gebaut wurde.
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