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Uashmama | „Mam(m)a hat das letzte Wort“

Uashmama | „Mam(m)a hat das letzte Wort“

Uashmama (sprich: Wash-Mama) steht für waschbare Paper Bags und Accessoires made in Tuscany. 1994 von Emanuela Sarti gegründet, hat sie das Unternehmen gemeinsam mit ihrer Familie weltweit etabliert. Giulia Marconi, eine ihrer vier Töchter und Head of Global Sales & Marketing spricht mit style in progress über Papierliebe, Familie und Frauenpower.

Interview: Janaina Engelmann-Brothánek. Fotos:  Uashmama

Eure Mutter Emanuela ist die Inspirationsquelle für eure Kollektionen, Mama ist sogar in eurem Brandnamen enthalten. Erzähl uns mehr über die Anfänge.

Giulia Marconi, Head of Global Sales & Marketing Uashmama: Dieses Unternehmen war der Lebenstraum meiner Mutter. Sie wollte schon immer unser turbulentes Familienleben zu sechst nach außen tragen. 1994, als Gaia, die vierte und jüngste unter uns Schwestern fünf wurde, kam der Wendepunkt. Sie wollte sich komplett neu erfinden und eröffnete den ersten Laden in Montecatini Alto mit Interieur nach ihrem speziellen Gusto. Alles sehr kuratiert und ausschließlich made in Italy: von Geschirr über Stoffe, von Lampen bis Kerzen – ein Emporio, wie man es damals genannt hat, aber mit ganz viel Stil, wie bei uns daheim. Der Erfolg kam ziemlich schnell und wir eröffneten den zweiten Store in Lucca.

Wie kam es dann zu Uashmama?

Mit dem Laden in Lucca wurde unsere Kundschaft auch internationaler Meine Mutter wollte etwas Neues, Nachhaltiges und bat meinen Vater, etwas aus Papier zu entwerfen. „Il Marconi“ (so nennen wir vier Töchter ihn) kommt aus der Schuhwelt und hat immenses Know-how. Er schuf mit unserem patentierten Material Aggo die Basis für unsere Kollektion. Ein waschbares Papier, das man wie Leder verarbeiten kann. So kam es zu unserem Bestseller: der Paper Bag – ein Brotkorb. Der Rest ist Geschichte.

Dein Vater ist der Kreativkopf. Was ist die Rolle deiner Mutter und wie ergänzen sie sich?

Il Marconi ist mit seiner langjährigen Erfahrung in Leder- und Schuhindustrie, der Liebe zum Material, dem Handwerk made in Italy unser Head of Design und Production. Meine Mutter hat aber in allen Belangen das letzte Wort. Sie sind ein eingespieltes Team und teilen eine Vision: die Italianità, so wie wir sie als Familie erleben und empfinden, nämlich Zusammensein, Geselligkeit und das gute Essen – in die Welt tragen.

Euer Vater ist weit in der Unterzahl, seitdem ihr Töchter auch in das Unternehmen eingestiegen seid. Wie stark beeinflusst eure junge und weibliche Vision die Geschäfte?

Er wäre auch ohne seine Töchter in Unterzahl, da 90 Prozent der Mitarbeiter Frauen sind. Mein Vater hat schon immer an Frauen und ihre Energie geglaubt – wie auch nicht, mit fünf von ihnen daheim? (lacht) Home und Fashion sind überwiegend weiblich, da ist es sinnvoll, dass so viele Frauen wie möglich an allen Prozessen teilhaben. Wir wissen am besten, was Frauen haben wollen. Was mich und meine Schwestern angeht: Wir sind verschieden, ergänzen uns aber wunderbar. Natürlich haben wir das Unternehmen beeinflusst: die Öffnung für den internationalen Markt, insbesondere dem US-Markt, ist unser Werk, wie auch die Implementierung von E-Commerce und Social Media. Aber auch hier hat Mama das letzte Wort. Sie weiß, was für uns richtig ist.

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