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RR’s | „Jetzt liegt der Ball bei Deutschland!“

RR’s | „Jetzt liegt der Ball bei Deutschland!“

Niccolò Biondi, seit Jahren an der Spitze des italienischen Denimunternehmens Sevenbell, zu den Marken wie Roy Roger’s, President’s und Amish gehören. Mit RR’s will er zusammen mit Elvis Giglione den deutschen Markt erobern.
RR’s ist die Premiumlinie von Roy Roger’s, dem italienischen Denimspezialisten par excellence. Zusammen mit Elvis Giglione von Elvis Fashion Agency hat das Unternehmen extra für den deutschen Markt eine Herrenkollektion „vierhändig maßgeschneidert“. Ein Gespräch über Erfolge und die Etablierung in schwierigen Märkten. 

Interview: Janaina Engelmann-Brothánek. Fotos: RR’s

Niccolò, vor zehn Jahren haben wir uns das letzte Mal zum Interview getroffen, ein schneller Word-Rap, was bei euch inzwischen passiert ist …

Niccolò Biondi, CEO Sevenbell Group. In zehn Jahren ist viel passiert. Erstmal haben wir als Unternehmen letztes Jahr trotz Pandemie und Krisen das 70-jährige Jubiläum feiern können. Dass wir in dieser Stärke am Markt sind, ist Resultat eines  klaren und präzisen Plans, den wir seit Jahren verfolgen. Wir haben uns vom reinen Produzenten zum Handelsunternehmen entwickelt und stark in Design, Social Media, Kommunikation und E-Commerce investiert. Unsere Strategie geht auf, der Umsatz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und konnte z. B. die Sommersaison 2023 mit einem Plus von 23 Prozent zum Vorjahr abschließen. 2022 kamen wir auf einen Umsatz von 25 Millionen Euro.  

Respekt, diese Erfolge speisen sich aber vornehmlich aus dem Heimatmarkt, richtig?

Wir gehören in Italien zu den Marktführern, zählen mittlerweile vier Monobrandstores in Florenz, Bologna, Padua und Forte dei Marmi, aber ja, 90 Prozent der Umsätze realisieren wir in Italien und nur zehn Prozent im Ausland. Das wollen wir jetzt ändern, mein Traum ist, den Exportanteil auf 40 Prozent zu erhöhen. Dafür sind wir bereit, zu investieren. Wobei ich damit nicht nur das finanzielle Investment meine, sondern auch die Bereitschaft, entschlossen das Spielfeld zu betreten und die richtigen Partner für dieses Projekt an der Seite zu haben.

Das italienische Playbook gilt im Ausland nicht. Wie willst du die Marke also im Export positionieren?

Das Wichtigste ist, flexibel und offen zu bleiben, sich in Frage zu stellen und einen Partner zu finden, der eine Vision und einen genauen Plan für seinen Markt hat. Mit Elvis Giglione haben wir die richtige Person für Deutschland gefunden. Er war in seinen Ansagen sehr deutlich und bestimmt – das hat mir gut gefallen. Unser Angebot an den deutschen Denimlover ist also von vier Händen maßgeschneidert. Jetzt liegt der Ball bei Deutschland! 

Elvis Giglione, Elvis Fashion Agency: Von dieser Art Kooperation träume ich schon lange. Das Unternehmen hat jahrzehntelanges Know-how und die Denimarchive sind unglaublich. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Kollektion die Marktanforderungen zu 100 Prozent erfüllen. 

Auf welchen Look dürfen wir uns freuen?

Es gibt nicht nur Hosen, das kann ich schon vorwegnehmen. Neben den 18 sehr hochwertig produzierten Jeansmodellen wird es 22 Strickteile geben, davon wurden ein paar sogar per Hand hergestellt. Außerdem bieten wir fünf starke Lederjacken. Der Look richtet sich an im Leben stehende, urban orientierte Männer, die ihre Jeans sowohl zum Sakko als auch in der Freizeit mit Pulli und Lederjacke tragen wollen. Der Style ist weit weniger italienisch, als man sich erwarten würde, dafür hat Elvis gesorgt (lacht).

Kling alles sehr vielversprechend. 

Ja, absolut, man kann diese Zusammenarbeit mit einer Metapher beschreiben: Unsere Kollektionen, unsere Denimmodelle sind Schiffskörper, die in der Werft bereitstanden. Elvis ist in diesem Fall der Kunde, der die Yacht individuell anpassen durfte. Jetzt sind wir bereit, in die (deutsche) See zu stehen. 

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