Orderbilanz Heritage Showroom Malte Kötteritz

„Ausgleich geschafft“

Malte Kötteritz vom Heritage Showroom schließt die Orderbücher „mit einem weit besseren Ergebnis, als zu erwarten stand“. Dabei helfen Marken, auf die Händler nicht verzichten wollen, eine hohe Arbeitsmoral und natürlich die Damen.

Wie oft habt ihr euch diese Saison eigentlich bekreuzigt, dass ihr den Damen so viel Gewicht in der Agentur gegeben habt?

Schon das eine oder andere Mal (lacht). Vor allem aber bin ich froh, dass ich in dieser Saison keine Konfektion im gehobenen Preisbereich an den Mann bringen musste. Ein Circolo 1901 Sakko, das gönnt man sich auch in Zeiten von Homeoffice mal, für einen neuen Anzug gibt es im Moment einfach viel zu wenig Anlässe und das spüren die Händler natürlich auch.

Gibt es Gewinner und Verlierer?

Ich glaube das kann man so nicht pauschalieren, denn nur weil ein Händler eine Saison aussetzt, weil er noch das Lager voll hat, heißt es ja nicht, dass die Marke schlecht ist. Im Gegenteil, dann hat die Marke ja eigentlich viel richtig gemacht, weil ihre Produkte sich nicht entwerten. Was es allerdings durchaus gibt, sind Überraschungen – The.Nim zum Beispiel. Da denkt man sich eigentlich, Jeans hat jeder am Lager, umso größer ist dann die Freude, wenn es Nachbestellungen oder gute Vororders gibt.

Was ist die größte Erkenntnis der Saison?

Das viel umgeschichtet und umverteilt wird. Outdoor zum Beispiel haben viele Händler eingeschränkt, dafür dann wieder woanders mehr gekauft. In der Konfektion bleibt kein Stein auf dem anderen, in der DOB hat sich die Emotionalität noch einmal mehr zugespitzt. Das macht Chancen auf, Produkte wie die Myths Damenhosenkollektion konnten viele überzeugen, einfach weil sich die Marke auch was getraut hat. Dazu muss man aber auch ins Risiko gehen als Hersteller. Schön ist, dass dieser Mut belohnt wird.