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StyleXchange | „Eine nie dagewesene Chance, sich neu zu erfinden.“

StyleXchange | „Eine nie dagewesene Chance, sich neu zu erfinden.“

Leo Hilse hat das tiefe Know-how, die komplexesten Abläufe und Fragestellungen rund um das Metaverse und Fashion NFTs auf den Punkt zu bringen. Mit seinem Start-up StyleXchange, einer Onlineplattform und ein Store für Fashion NFTs, übersetzt er die Logiken von Mode und Markt in den virtuellen Kontext.

Text: Isabel Faiss. Fotos: StyleXchange

Was löste es aus, als Marc Zuckerberg verkündete, mit der Umbenennung in Meta all seine Karten auf das Themenfeld Metaverse zu setzen?

Das war fast der Urknall. Als wir im Juli 2021 für StyleXchange mit virtuellen Fashion NFTs im Metaverse gestartet sind, hatte das Thema kaum Beachtung. Zuckerbergs Statement hat einen enormen Schub ausgelöst. NFTs, diverse Metaverses und dezentrale virtuelle Welten sind letztes Jahr explodiert.

Was genau meint das Wort Metaverse?

Metaverse meint, dass Persönlichkeiten in dezentralen Welten zusammenkommen und mit ihrem Avatar Dinge erleben, sprich, andere treffen, Orte begehen und Sachen austauschen. Der wichtigste Punkt ist der dezentrale Aspekt, dass Metaverses grundsätzlich jedem offen stehen und der Community Mitgestaltung geben.

Es gibt also nicht DAS Metaverse, sondern viele unterschiedliche?

Genau, und das ist das größte Problem, dass Brands haben werden. Es gibt nicht nur ein Metaverse wie ein Instagram. Aktuell haben wir fünf bis sechs sehr große und rund um den Globus sind 20 bis 30 weitere im Aufbau. Es ist nicht absehbar, welche davon die relevantesten sein werden. Absehbar ist, dass es einige sehr unterschiedliche sein werden. Brands müssen die Entscheidung treffen, in welche sie investieren, es wird nicht reichen, nur in einem vertreten zu sein. Momentan sind diese nicht kompatibel hinsichtlich 3D-Visualisierung und Upload auf den verschiedenen Blockchains. Sandbox und Decentraland sind aktuell die beiden größten Metaverses.

Ein Problem, dem sich StyleXchange angenommen hat. Was ist euer Ansatz?

StyleXchange ist eine Plattform für virtuelle Fashion NFTs, die man cross-metaverse nutzen kann. Wir launchen NFTs für verschiedene Metaverses, die Überbrückung ist unsere Kernkompetenz. Wir arbeiten mit Marken, Designern und Künstlern zusammen, um deren Ideen und Produkte ins virtuelle zu übertragen und in unserem Shop der Community für virtuelle 3D-Welten anzubieten.

Wann kommen wir an den Punkt, an dem Virtual Fashion zum veritablen Markt wird?

In spätestens zehn Jahren wird Virtual Fashion ein ernst zu nehmender Vertriebszweig für Brands sein und rund 20 bis 40 Prozent der Waren digital verkauft werden. Realistisch ist wahrscheinlich, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauern wird, bis der Markt aufgeht und wir alle noch sehr früh dran sind. Das ist auch eine Generationenfrage. Ich bin Mitte 20 und sehe, dass es Leuten in meinem Alter schwerfällt, 2.000 Euro für ein digitales Asset auszugeben. Spricht man mit 13- bis 15-Jährigen, die gerade zu Corona-Zeiten viel im Internet unterwegs sind und Videospiele spielen, ist das längst Realität. Sie ordnen virtuellen Gütern monetäre Gegenwerte zu – ganz selbstverständlich.

Wie wichtig ist eigentlich Marke im Metaverse?

Marke ist wichtig und funktioniert auch im Metaverse. Marken haben eine noch nie da gewesene Chance, sich komplett neu zu erfinden. Das Metaverse eröffnet selbst Marken, die es seit Jahrzehnten gibt, die organische Möglichkeit, sich selbst artifiziell völlig neu aufzusplitten und ein virtuelles Alter Ego zu erschaffen.

Wie spricht StyleXchange als Store seine Kunden an?

Wir launchen jeden Monat eine neue Capsule-Kollektion zu einem Thema, kreieren im Metaverse einen eigenen virtuellen Raum mit thematischem Bezug und laden fünf bis zehn internationale 3D-Designer und Creators ein, ihre NFTs zu diesem Thema zu präsentiert.

Das sind tatsächlich virtuelle Get-Togethers, wo 200 bis 300 Leute per Avatar zusammenkommen, Livemusik spielt, man andere trifft und die Designer live Interviews geben. Jeder Monat bekommt ein eigenes Motto. Dadurch dass der Markt und der Kunde noch so jung sind, können wir viel experimentieren.

Wenn ich StyleXchange in fünf Jahren besuche, was erwartet mich?

Wir wollen eine komplett frei zugängliche Plattform der Enabler sein, über den Marken ihre virtuellen Produkte für alle Metaverses launchen und zugänglich machen können.

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