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Meta.me | Die neue Realität

Meta.me | Die neue Realität

Fear of Missing Out ist jetzt angebracht: Wer das Metaverse und seine Möglichkeiten als jugendliche Spinnerei abtut, wird wieder einmal der Letzte sein. Zu spät im Internet, zu spät im E-Commerce, zu spät in Social Media – wie wäre es zum Unterschied mal damit, die Chancen im Metaverse als Pionier zu ergreifen?

Text: Isabel Faiss, Martina Müllner-Seybold. Fotos: Gesprächspartner

Als einer der ersten Internetmogule hat Marc Zuckerberg im September letzten Jahres erklärt, dass er all-in geht: Publikumswirksam verkündete er, sein Konzern heiße ab sofort nicht mehr Facebook, sondern Meta – Nomen es omen, als deutlicher Fingerzeig in Richtung Metaverse, als Zukunftsvision des digitalen Zusammenlebens. Er verewigte sich damit als Grundstein dieser neuen, digitalen Welt, die bis jetzt noch keiner in ihrer Gänze definiert, geschweige denn begriffen hätte. Nur eines steht fest: Metaverse wird auch die Modeindustrie beschäftigen.

Die frohe Botschaft vorweg: Digital Fashion, Web 3.0 und Metaverse werden unsere gesamte Branche verändern. Aus vergangenen, ähnlich großen Evolutionssprüngen wie dem Aufkommen des E-Commerce haben wir aber erleben dürfen, dass sie zusätzliche Kanäle eröffnen, anstatt bestehende stillzulegen. Es wird also auch zukünftig kein Entweder-oder geben, sondern ein paralleles Existieren von drei zentralen Vertriebskanälen: stationärer Handel, E-Commerce und Metaverse. Dass gerade für Konsumgüterindustrien der Direct-to-consumer-Modus des Metaverse ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, und zwar für sämtliche Akteure, zeigt der aktuelle Run auf das Thema. Die Gespräche mit den Pionieren dieser Subkultur lassen aber aufhorchen, wenn es um ein zentrales Missverständnis geht: Metaverse ist primär kein weiterer Vertriebskanal für Konsumgüter, es ist eine Plattform für eine Subkultur.

Erste Sollbruchstelle: Was genau meint Metaverse eigentlich? Über die genaue Definition des Buzzwords, das neue High Five der Tech-Start-ups im Silicon Valley streiten sich noch die Geister. In Alltagssprache banalisiert befindet sich die Diskussion an folgender Stelle: Metaverse meint den fließenden Übergang aus analoger und virtueller Welt, ein grenzenlos agierendes Internet, das Menschen, Dinge und Orte verbindet und in dem Avatare die Protagonisten sind. Möglich machen das Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality, allen voran aber Gaming-Plattformen wie Unreal Engines.

Lukrativer Markt
Ohne die technologischen Innovationen dahinter entzaubern zu wollen, geht es auch im Metaverse um eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung, vor allem für die Mode. Ein mit 40 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz prognostizierter Markt für virtuelle Avatar-Outfits in Games wie Fortnite lässt aufhorchen. Zumal der Produktionsaufwand verglichen mit physischer Mode ziemlich attraktiv ist. Aber auch unterhalb dieser Spitze des Eisbergs ist es eine neue Realität, dass sich vor allem die junge Zielgruppe überwiegend im Internet trifft, austauscht, informiert, unterhält und shoppt. Wer für diese Zielgruppe weiterhin sichtbar sein will, muss das Schaufenster wechseln.

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