Schick Digital Day 2025
„Praktische Lösungen statt digitaler Utopien“
Mit dem Digital Day 2025 möchte die Salzburger Schick nicht nur Wissen teilen, sondern auch aktiv Lösungen anbieten. Katharina Krassnitzer (Leitung Mode, Tracht & Schuhe) und Elisabeth Kreuzberger (Leitung Mode & Schuhe) geben Insights zum neuen Format.
„Wenn die Order abgeschlossen ist, beginnt die Innovation“, heißt es in eurer aktuellen Pressemitteilung zum Schick Digital Day 2025. Wie kam es zur Idee des neuen Formats?
Die Mode braucht Innovation und zwar nicht nur im Frontend, sondern auch im Backend. Wir haben ja bereits mit dem Schick Talent Day eines der brennenden Eisen der Branche aufgegriffen, jetzt gehen wir das nächste Feld an, in dem es Input und Initiative braucht. Es geht darum, wie man sich jetzt digital weiterentwickeln kann, um im Handel zukunftsfähig zu bleiben. Auf der Messe ist aber dafür der Kopf nicht frei, also melden wir uns mit einer Anschlussveranstaltung, die rein virtuell funktioniert und die Handel, Agenturen und Industrie da abholt, wo sie nach der Order gerade sind. Der Digital Day ist mehr als ein Event. Er soll ein praktisches Update für den Handel werden, mit echten Insights und Lösungen, die sofort im Arbeitsalltag angewendet werden können.
Messen sind zunehmend gefordert, zum „Alleskönner“ zu avancieren. Ein wichtiger Aspekt ist dabei nicht nur das Bieten einer gemeinsamen Plattform, sondern auch der Transfer von Wissen. Wie groß ist die Offenheit dafür aktuell am Markt aus eurer Wahrnehmung? Und wie groß ist die Nachfrage seitens Ausstellenden und Besuchenden der Brandboxx?
Da tut sich viel! Besonders in der Mode- und Schuhbranche spüren wir, dass die Akzeptanz für Digitalisierung deutlich wächst. Die Händler und Händlerinnen sowie die Aussteller und Ausstellerinnen wissen, dass sie darin investieren müssen, wenn sie langfristig erfolgreich bleiben wollen. Offenheit ist auf jeden Fall da, aber auch schnell Überforderung. Digitale Innovation ist ein sehr breiter Begriff. Also haben wir uns zunächst auf die täglichen Tasks konzentriert: Kassen- und Warenwirtschaftssystem, intelligente Re-Order und schließlich die digitale Kundenbindung. Alles Basics, die, so die Erfahrung aus der Praxis, längst nicht in allen Handelshäusern auf dem letzen Stand sind.
Was unterscheidet den Digital Day aus eurer Sicht von klassischen Webinaren oder Konferenzen?
Der Digital Day ist ein Produkt intensiver Abstimmung mit allen Playern in der Industrie. Wir pflegen in vielen Branchen seit vielen Saisonen Hintergrundgespräche und Austausch, damit wir wissen, wo der Schuh drückt. In diesen Arbeitskreisen hat sich der Bedarf herauskristallisiert. Das ist bestimmt der wichtigste Unterschied: Wir wissen dank unserer Branchenkontakte, dass wir noch nicht von fancy KI-Tools oder digitalen Utopien sprechen müssen, wenn noch im ganz normalen Alltag der Händlerinnen und Händler so viel Optimierungs- und Innovationspotenzial liegt. Ein Webinar, das die Teilnehmenden danach ratloser zurücklässt als davor, bringt niemandem etwas. Denn viele vergessen ja: Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, die für den Handel noch on top zu all den Tasks des Alltags kommt. Also haben wir uns bemüht, Vortragende zu finden, die für Systeme stehen, die man morgen schon implementieren kann und die morgen Ertrag oder Prozesse verbessern.
Wo sehr ihr aktuell den größten Nachholbedarf in der Fashion- und Schuhbranche in Sachen Digitalisierung?
Ein durchgehender Datenflow. Warenwirtschaft, Kassensystem, Order, Re-Order, Bestände, das sind ganz oft Datensilos und oft noch mit massivem Bedarf an manueller Arbeit. Uns selbst wenn intern alles miteinander verbunden ist, ist die Anbindung zu den Lieferantinnen und Lieferanten selten gegeben, was in der heutigen Zeit einfach ein Wettbewerbsnachtteil gegenüber den Großen ist. Genau an dieser Stelle wollen wir mit dem Digital Day ansetzen und die Branche dabei unterstützen, diesen Sprung in die Zukunft zu schaffen.
Welche Rolle soll die Brandboxx Salzburg langfristig als Impulsgeberin für Digitalisierung im Handel spielen?
Wir sehen uns nicht nur als Veranstaltungsort, sondern als zentralen Impulsgeber für die Branche. Unser Ziel ist es, der Branche eine Plattform zu bieten, auf der sie sich nicht nur vernetzen, sondern auch gemeinsam wichtige Themen angehen kann. Wir wollen den in der Branche aktiv mitgestalten und die Brandboxx als einen Ort etablieren, der immer up-to-date ist. Mit Formaten wie dem Digital Day möchten wir den Handel stärken, weil wir einander in die Zukunft begleiten wollen.
Wenn Ihr in fünf Jahren auf den Digital Day 2025 zurückblickt – was wäre für euch der größte Erfolg?
In fünf Jahren wäre es super, wenn der Digital Day zu einem festen Termin im Kalender der Branche gehört; nicht nur als Event, sondern als regelmäßige Anlaufstelle für alle, die am Puls der Zeit bleiben wollen. Wenn wir es schaffen, dass sich der Digital Day als DER Innovations-Treff für den österreichischen Handel etabliert, haben wir unser Ziel erreicht. Der Erfolg wäre dann, wenn wir den Teilnehmenden nicht nur Wissen vermittelt haben, sondern sie durch unsere Veranstaltungen konkret bei ihrer digitalen Transformation unterstützen konnten.
Was uns wichtig ist: Der Digital Day ist kostenlos und für jede/jeden in dieser Branche zugänglich. Bitte nicht schüchtern sein, auch wer noch nie in der Brandboxx war, kann gerne teilnehmen!

