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The New Culture of Streetwear | Drop it like it’s hot

The New Culture of Streetwear | Drop it like it’s hot

new culture of streetwear
Influencer und Jungunternehmer wie Achraf Ait Bouzalim mit 6pm Season, Justin Fuchs mit Peso oder die Marke Reternity machen vor, wie intuitiv, direkt und kundengetrieben der junge Streetwearmarkt funktioniert. Sie ziehen eine klare Abrisskante, an der sie etablierte Geschäftsmodelle der Branche hinterfragen, Dinge anders machen und dabei erstaunlich viele spannende Berührungspunkte mit dem stationären Handel haben. 

Text: Isabel Faiss. Fotos: Marken, Stores 

Kurzfristige Drops statt Kollektionen, keine Saisons mehr, flexible Reaktionszeit statt Design- und Produktionszyklen mit mehrmonatigem Vorlauf. Kein Zwischenhandel, sondern Direct-to-Consumer-Vertriebsstränge, limitierte Kleinserien statt NOS und verständliche Designcodes, die den Nerv der Zeit treffen. Keine Marketingmaßnahmen und Werbeetats, sondern in Echtzeit bespielte Social-Media-Kanäle mit direktem Rückfluss aus der Community. Das liest sich wie ein Manifest, ist in der Realität aber nur das Herunterbrechen eines komplexen Vorgangs auf seinen Kern: das richtige Produkt zur richtigen Zeit an den richtigen Kunden zu liefern. Dem Erfolg der Streetwearkultur liegt ein cleveres Verständnis von Marktmechanismen und Kundenbeziehungen zugrunde, das sich gerade als Subkultur etabliert.  

Ein Vorgeschmack darauf, was sich da gerade auftut 

Die Streetwearszene wird von dieser Generation Jungunternehmer dominiert, die bestehende Businesspläne unaufgeregt auf ihre Effizienz hin trimmt – unverdorben und fast schon naiv – und der Erfolg gibt ihnen recht. Sie bringen so viel von dem in die Branche zurück, was sie einmal ausgemacht hat: den Spaß und die Leichtigkeit, die Leidenschaft für Marken und ihr Image, die Lust auf etwas Neues und darauf, sich auszudrücken. Auffällig ist die Toleranz, die Offenheit für Crossover-Deals und das Feiern gemeinsamer Helden wie Virgil Abloh, dessen Geist hier merklich weiterlebt. Neu ist aber nicht nur das Marketingverhalten, die Medienwahl und das Direct-to-Consumer-Prinzip, sondern vor allem der Einfluss von Gaming, Web 3.0 und dem hohen Nachhaltigkeitsanspruch von allen Seiten. Auch die jungen Wilden, die so vieles anders und richtig machen, kommen ab einem gewissen Reifegrad ihres Geschäfts zu einer Erkenntnis: Nämlich, dass guter Handel Teil ihres Ökosystems ist, dass sie Verantwortung tragen und dass der Grad zwischen Authentizität und Kommerzialität schnell schmaler wird. Wie die neuen Businessmodelle und Marken ihre Strahlkraft aufbauen, bei der Community zuverlässig abliefern und damit auch im Retail für ein neues Drehmoment sorgen, davon geben Insider wie Tiktok-Influencer, erfahrene Marktstrategen, Pioniere und Newcomer der Design- und Retail-Szene einen Eindruck.   

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