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Lukso | Markenliebe in Digital

Lukso | Markenliebe in Digital

Die Blockchain Lukso soll das neue digitale Ökosystem für die Modebranche werden. Das 2017 gegründete Unternehmen will einen globalen Standard bereitstellen, der Luxusprodukte fälschungsfrei und transparent macht. Gleichzeitg ermöglicht die Blockchain-Anwendung Interaktion mit der Zielgruppe. Wie das geht? Mit B2C und künftig auch einer B2B-App, kleinen RFID-Chips und einer eigenen Kryptowährung namens LYX.

Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Lukso

Blockchain? Kennen die meisten nur aus ihrem Spam-Ordner. Dass man mit Blockchain ganz schön viel nützliches anstellen kann, will das Berliner Start-up Lukso beweisen. Lukso, das ist Esperanto für Luxus, hat sich dafür die Mode- und Luxusbranche ausgesucht. Die Gründerin und CEO von Lukso Marjorie Hernandez stammt aus Venezuela. Ihr Vater hat es vom Fischer bis zum Vize-Chef einer großen südamerikanischen Bank gebracht. Sie studierte in Weimar Architektur und arbeitete als Beraterin. Mitgründer und CTO Fabian Vogelsteller ist Entwickler für Ethereum, einer Open-Source basierten Software, und hat bereits bei einigen erfolgreichen Blockchain-Projekten mitgewirkt. Beide sind sich sicher, dass die Blockchain-Technologie das digitale Leben der Weltgemeinschaft rasend schnell verändern wird. Dafür werben sie seit dem Launch von Lukso auf Konferenzen wie der #Fashiontech in Berlin oder dem Copenhagen Fashion Summit. Im Berliner Büro arbeiten zehn Mitarbeiter daran, die Idee in die Praxis umzusetzen.

Echtheit und Originalität

Das Konzept: Markenliebe und der daraus resultierende Wunsch nach überprüfbarer Originalität und Exklusivität soll künftig in der virtuellen Welt darstellbar sein. Ebenso der reale Nachweis des Besitzes eines Produkts, woraus sich quasi eine persönliche digitale Inventarliste ergibt. Dazu werden RFID-Chips eingesetzt. Damit lassen sich Waren mit Informationen zur Identität des Eigentümers kennzeichnen. Das ist nur die simpelste aller Möglichkeiten – Blockchain und RFID in Kombination könnten schon jetzt die gesamte Produktions- bzw. Wertschöpfungskette vollständig transparent machen.

Doch drängender für die Luxus- und Fashionindustrie scheint ein Standard in der Produktverifizierung und Legitimierung: Lukso kann dafür die Grundlage bereitstellen. „Blockchains sind kein Trend, es handelt sich dabei um eine technologische Ebene für Innovationen. Unser System ist der Anfang einer neuen Selbstregulierung. Öffentliche Blockchains sind nur dann stark und mächtig, wenn viele Parteien miteinander interagieren. So entsteht eine vertrauenswürdige Plattform, die in der Lage ist, unbegrenzte Möglichkeiten für Erneuerungen bereitzustellen und jedem erlaubt, sie zu besitzen und zu kontrollieren“, erklärt Hernandez. „Wir bieten eine weit verbreitete Datenstruktur ohne Zentralregulierung an, die von dem Netzwerk derer repräsentiert wird, die daran teilnehmen. Wir laden die Industrie ein, ihre Onlinepräsenz über Social Media hinaus mit Hilfe unserer Blockchain auszuweiten und Erfahrungswerte zu bündeln.“

Beim Vereinheitlichen von Prozessen sollen zehn grundlegende Funktionen im Vordergrund stehen, unter anderem: Echtheitsprüfung, Katalogisieren digitaler Sammlungsobjekte, Mietservice, Influencer Token Systeme, digitale Geldbörsen und Kleiderschänke sowie Customer Relationship und IP Rights Management.

Prominente Unterstützer

Der 15-köpfige Beirat der jungen Firma, beinhaltet zahlreiche namhafte Persönlichkeiten, die allerdings als Privatpersonen und nicht im Auftrag ihrer Arbeitgeber als Berater agieren, u. a. Caroline Drucker, Head of Strategic Partnerships EMEA bei Instagram; David Fischer, Gründer und CEO von Highsnobiety; Rajeev Aikkara, VP Digital Technology bei Burberry; Daniel Heaf, VP/GM Global Direct Digital Commerce bei Nike und Dr. Berndt Hauptkorn, President Europe bei Chanel. Er sagt: „Kreatives Talent und Intelligenz bleiben zwingend notwendig für Markterfolg. Die Möglichkeiten der Blockchain bieten einen weitaus höheren Level an Transparenz über die Einzigartigkeit eines Gegenstandes, was dem Besitzer Vertrauen in die Echtheit und den Wert gibt. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Technologie sich weiterentwickelt, und froh, Lukso dabei zu beraten, die Blockchain-Lösung für die Fashion-, Lifestyle- und Luxusbranche zu bauen.“

Zehn Investoren haben bereits Anteile an dem Start-up erworben. Im Spätsommer 2019 ist eine Initial Public Coin Offering (IPCO) geplant. Fabian Vogelsteller: „Ich glaube das Blockchains speziell für die Industrie der nächste große Trend sein werden, weil die Rahmenbedingungen echten Mehrwert für alle Teilnehmer liefern.“

www.lukso.network

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 3.19 der style in progress.
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