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Meindl Authentic Luxury | Das ist doch bitte keine Saisonware

Meindl Authentic Luxury | Das ist doch bitte keine Saisonware

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Meindl Authentic Luxury ist stark verwurzelt. Die Meindls sind auf Platz 16 der ältesten Betriebe Deutschlands und wer Lederhose sagt, muss auch Meindl sagen. Der Stil, den Markus Meindl ins Unternehmen gebracht hat, braucht den Vergleich mit Modemarken nicht zu scheuen. In den Meindl Authentic Luxury Stores ist genau der Platz, diesen Beweis anzutreten.

Interview: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Meindl

Markus, wobei helfen eigene Stores?

Um aus einer Schublade herauszukommen. Unsere Händler haben eine bestimmte Idee, wofür sie unsere Produkte kaufen und in diesem Kontext bleibt man dann auch. Dass eine lange Meindl-Lederhose aber auch mit einem weißen Hemd und einem coolen Schuh extrem gut aussieht, dafür brauchen wir den eigenen Store.

Wobei ihr in den Meindl Authentic Luxury Läden keineswegs ein Monoprogramm betreibt: Ihr mischt eure Produkte ganz bewusst mit anderen Labels.
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Er hat sich von seinen Wurzeln emanzipiert und ist wahrscheinlich gerade deshalb so verwurzelt: Markus Meindl hat sich mit seinen Meindl Authentic Luxury Stores den Spielraum geschaffen, seine Marke in neue Kontexte zu setzen.

Genau, aus zwei Gründen: Zum einen habe ich vor diesen Firmen aufrichtigen Respekt, das sind meist ähnlich gelagerte Betriebe, denen Qualität und Ehrlichkeit ebenfalls ein großes Anliegen ist. Zum anderen, weil ich so die Möglichkeit habe, unseren Kunden zu zeigen, wie er ein Meindl-Ledersakko oder unsere Bikerjacke so stylen kann, dass er sie Tag für Tag tragen kann. Alle unsere Produkte sind genau dafür gemacht, über Jahre und Jahrzehnte häufig genutzt zu werden. Das ist, was ich unter Bekleidung verstehe.

Was aber in krassem Gegensatz dazu steht, wie sich die Modebranche im Moment darstellt. Alles ist für den Moment, nicht für die Ewigkeit gemacht.

Aber das ist doch ein völlig verzerrtes Bild und wenn man mal rausgeht, dann sieht man auch wieder, dass das weit nicht die Mehrheit ist, wie uns immer suggeriert wird. Wie viele Menschen gibt es denn, die sich wirklich entsprechend dem letzten Trend kleiden? Das sind ein paar Wenige, aber nach denen richtet sich eine gesamte Branche. Ich brauche doch einem unserer Sakkos, Jacken oder Hosen nicht den Stempel einer Saison aufdrücken und am Ende vielleicht noch nach ein paar Wochen reduzieren. Das ist doch bitte keine Saisonware!

Was rätst du dem Handel also? Einen Abschied von den Saisons?

Ich möchte dem Handel gar keine Ratschläge ausrichten, weil ich das anmaßend finde. Die, die ihr Geschäft im Moment gut machen – und davon gibt es einige – machen das deshalb gut, weil sie Haltung haben. Und eben ein schönes Lederkleid lieber einmal ins Lager zurückhängen, ehe sie einen Rotpreis dranschreiben.

Was macht Meindl mit Ware, die sich nicht verkauft?

Bei uns wird nichts weggeschmissen, wir haben ja das große Glück, dass wir aus allem noch etwas Neues machen können. Wenn sich also mal wirklich etwas nicht verkauft, dann ändern wir es eben. So wie wir auch alles gerne reparieren oder umschneidern, was Kunden bringen. Und wenn es ein Stück aus den 1980er-Jahren oder der Landhauszeit ist, dann machen wir eben eine Tasche draus (lacht).

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