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Re-nt | Flexibilität als Konstante

Re-nt | Flexibilität als Konstante

2018 seid ihr mit einer Peer-to-Peer-Plattform gestartet, auf der sich Konsumenten gegenseitig Kleidung vermieten können. Allein das war schon eine umwälzende Idee, die ihr dann aber noch einmal komplett gedreht habt.

Robina von Stein, Gründerin Re-nt: Ja, wir haben schnell gemerkt, dass es mehr Nachfrage als Angebot gab. Also entschieden wir, eine Plattform aufzubauen, wo Marken ihre überproduzierte Ware an Konsumentinnen und Konsumenten im Abonnement vermieten können. Ab 2019 kamen immer mehr Marken auf uns zu, die einen eigenen Resell-Onlineshop launchen wollten. Also haben wir unsere Software lizensiert, sodass die Marken selbst ein Kreiswirtschaftsmodell bieten konnten. Und obwohl wir auch stark in B2C wuchsen, haben wir 2020 entschieden, uns nur noch B2B zu fokussieren, um Händler und Marken wie zum Beispiel About You, mit Otto oder Adidas in die Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Angefangen bei der Beratung und Workshops, um zu erklären, was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie weit sie beim Thema Circular Design sind, bis hin zur Bereitstellung der Software und dem Backend. Hinzu kommen Partner für das Fullfilment, sodass die Marken die Möglichkeit haben, ihre eigene Nachhaltigkeit zu tracken.

Wo genau habt ihr erprobte Geschäftsmodelle und Mechanismen ausgehebelt?

Man kann sagen, dass wir das bestehende lineare Geschäftsmodell von Mode komplett neu gedacht haben. Weg von Mode als Besitz – zumal Ownership für die junge Generation auch kein Thema mehr ist – hin zu Bekleidung als Service. Noch 2018 war es sehr schwierig, die Marken zu überzeugen, zumal die Befürchtung groß war, das eigene Geschäftsmodell zu kannibalisieren. Heute sind Marken viel eher bereit, den Prozess, der unumgänglich ist, aktiv mitzugestalten.

Wie schafft ihr es als Unternehmen, so flexibel zu sein?

Indem wir ein kleines Team von nie mehr als 15 Leuten sind. So können wir ausprobieren und ändern, was nicht gut funktioniert. Wir tauschen uns unendlich viel aus, was uns immer weiterbringt. Außerdem ist unser Leadership nicht hierarchisch, sondern jeder übernimmt Verantwortung und die Expertenschaft für einen gewissen Bereich. Mit dieser klaren Rollenverteilung können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten wachsen.

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