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Paris Fashion Week | Paris is back

Paris Fashion Week | Paris is back

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Zwei Jahre lang konnte die Fashion Week in New York, Mailand, London und Paris nur begrenzt stattfinden. Diesen Herbst, hat die Modewelt gezeigt, dass die Branche im großen Stil zurück ist. Die Pariser Fashion Week verzauberte uns mit neuen Innovationen, vereinte Kunst mit Technologie und die Designer erschaffen mit ihren Kollektion eine Welt der Hoffnung.

Text: Lou Schmid

Hier finden Sie meine drei größten Take-aways der Paris Fashion Week aus der Sicht eines Gen Z:

Magie aus der Spraydose

Meine Erzählung kann nicht anders beginnen als mit dem größten Moment der Paris Fashion Week – dem Kleid aus der Spraydose.  Ein Moment der in die Geschichte eingehen wird – so alle Modekritiker – geschaffen durch das Zusammenspiel von Mode, Kunst und neuen Technologien: Bella Hadid schreitet auf eine Plattform inmitten des Publikums, oben ohne, majestätisch, wie es nur eine wahre Ikone kann. Was als nächstes geschah, hat die Modewelt so noch nicht gesehen. Bella wurde mit einer weißen Farbe bekleidet. Was zuerst als einfache Farbe erschien, erwies sich als ein instant-spray-on Material, welches aus Polymer und synthetischen Fasern besteht. Sobald der Inhalt in Kontakt mit der Luft kommt, entsteht ein nicht verflochtenes Material. Das feine Material schmiegte sich an den Körper des Supermodels und verwandelte sich zu einem zeitlosen, eleganten Kleid, welches die Silhouetten des Supermodels betonte.

Mit dieser Show hat Coperni ohne Zweifel einen surrealen Moment geschaffen, welcher das Publikum sprachlos lies. Die Performance erinnerte viele an die Alexander McQueen Frühling Show 1999 – bei welcher das Model Shalom Harlow von Robotern mit schwarzer Farbe besprüht wurde. Coperni zeigt, wie man die Mode neu definiert und stellt die Modewelt vor eine neue Herausforderung: In wie fern wird die Modebranche in Zukunft mit neuen technischen Innovationen in Verbindung treten und sich die Modewelt verändern?

Quality over Quantity

Dass in den letzten Jahren die Influencer die Fashion Week übernommen haben ist kein Geheimnis. An jeder Show saßen Influencer, Schauspieler und YouTuber in den ersten Reihen, um alles auf ihren sozialen Netzwerken zu posten. Sie bestimmten, was Mode ist, und welcher Designer angesagt ist. Anstatt die Vogue anzuschauen, klickte man auf Instagram, um die neusten Modetrends live mitzuerleben. Influencer wurden zu den neuen Mode Medien des 21. Jahrhunderts.

Der Nachteil dahinter – die Bedeutung und Geschichten hinter den Kollektion ging oftmals verloren, und nur der schöne Look zählte noch – die Quantität überwog die Qualität. Umso mehr hat es mich erstaunt, dass in diesem Jahr die erste Reihe für die Presse reserviert war. Natürlich erhielten große Namen wie Kylie Jenner und Cher dennoch die besten Plätze, doch viel mehr dazu, um die Medien an die Show zu ziehen, und nicht um selber über die Shows zu berichten.

Designer schaffen nicht nur Trends mit ihren Kollektionen, sondern erzählen Geschichten, regen zum Nachdenken an und kritisieren die Gesellschaft. Dieses Jahr, hat die Paris Fashion Week es geschafft, dass Instagram und Tiktok zwar mitunter Trends setzten, die Medien und Presse aber die Bedeutung der Kollektionen erzählen, und diesen somit die Bedeutung zurückgeben, die sie verdienen.

Fashion is more than a pretty dress

Die Mode hat schon immer unseren Zeitgeist reflektiert und die gesellschaftlichen Veränderungen auf künstlerische Weise widergespiegelt. Fashion Shows sind ein Ort des Spektakels, Fantasie und Innovation, bei welchem die Designer die Chance haben ihre Kollektionen und die Botschaft dahinter zu präsentieren.

Letzten Frühling liefen die Models an der Balenciaga Show durch den Schnee und setzten ein Zeichen gegen den Ukrainern Krieg. Balenciaga knüpfte an diese Show an und ließ ihre Models auf einem schlamm Laufsteg laufen, welcher eine Metapher darstellt für nach der Wahrheit zu graben. Das Ziel von Botter war es, mit Ihrer Kollektion Aufmerksamkeit auf den Schutz der Umwelt und des Ozeans zu schaffen und Dior nahm Bezug auf Katharina von Medici, um eine feministische Botschaft zu senden. Viele Designer nutzen aber auch ihre Kollektion, um Hoffnung und Optimismus zu erschaffen. Die Kollektion von Dries van Noten war ein Wandel von der Dunkelheit ins Licht und Issey Miyake bringt mit seiner Kollektion Glück, Wunder und Hoffnung zum Leben. Wenn die Fashion Week es auch in der Zukunft schafft, den Designer eine Plattform zu bieten, auf welcher sie ihre Seele, und nicht nur schöne Materialien präsentieren können, wird es zu einem Ort der Hoffnung, Veränderung und Utopie, welche die Gesellschaft auf eine tiefe Art verändert.  

«Ich glaube, es liegt Hoffnung im Design. Design weckt Hoffnung und Freude in den Menschen.» – Issey Miyake (verstorben August 2022)

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