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Strellson | „Es ist Zeit für eine neue Führungskultur“

Strellson | „Es ist Zeit für eine neue Führungskultur“

Strellson | style in progress

Umbruch im Markt, Reset bei Strellson: Mit Marino Edelmann als Managing Brand Director hat sich auch das Team der Marke verjüngt. Was das bewirkt und was es im Leadership braucht, erklärt er im Interview.

Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Strellson

Eine neue Generation ist bei Strellson am Start, im Team sind viele Junge in entscheidende Positionen aufgerückt. Verändert das auch die Unternehmenskultur?

Absolut. Wir arbeiten im sehr engen und offenen Austausch miteinander, in einer flacheren Struktur. Dabei entsteht ein neuer Zusammenhalt, eine neue Energie. Junge Menschen möchten anders motiviert und geführt werden, und auch ich möchte anders führen: So, dass sich alle im Team wohlfühlen und Spaß haben an dem, was sie tun. Dann entwickelt sich auch eine Motivation der Selbstbestimmtheit, die uns in die richtige Richtung führt.

Was ist den jüngeren Mitarbeitern wichtig?

Dass die Arbeit einen Purpose hat, über das wirtschaftliche Umsatzdenken hinaus. Damit geht das Thema Nachhaltigkeit einher, das oft die Jungen anschieben. Für Strellson als naturverbundene Marke haben wir beispielsweise das Nachhaltigkeitssiegel Wear to care gelauncht, das wir weiter ausbauen wollen. Wenn die Sinnhaftigkeit da ist, hat jeder Bock, sich dafür zu engagieren. So entsteht etwas, das die Marke neu anzünden kann.

Was bedeutet das fürs Produkt?

Wir denken vieles neu, verjüngt und mehr vom Kunden her. In der Kollektion heißt das mehr Mode und mehr Total Look, um unsere Säulen Outerwear und Konfektion miteinander zu verbinden. Wir haben außerdem für den Sommer eine 3D-Kapsel digital entwickelt, die auch digital vertrieben wird, oder wir entwickeln mit den Kunden neue Drops. Der Markt hat sich stark verändert und damit auch unser Geschäftsmodell, also müssen wir mehr ausprobieren mit der Bereitschaft, zu failen. Manches würde ich vielleicht anders angehen als meine Mitarbeiter, aber indem ich den Raum gebe, kann das entstehen, was die Marke weiter nach vorne bringt.

Und im Vertrieb?

Wir haben mit Julian Dangel für die D-A-CH-Region und mit Tobias Duck für den Export zwei junge Mitarbeiter aus den eigenen Reihen berufen. Sie haben Lust, die Dinge anzupacken und eine frische Sicht auf die Marke, sie sind nahe an unseren Kunden und am Verkauf. Was sie an Feedback zurückbringen, ist essenziell für uns. Was passiert am Markt und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen, um für die Marke den nächsten Schritt zu machen? Unsere Branche verändert sich alle paar Wochen grundlegend, darauf muss man hungrig sein.

Zahlt sich das neue Denken bereits aus?

80 neue Verkaufspunkte in D-A-CH sprechen für sich, dazu haben wir bei größeren Kunden bereits Flächen belegen können und bekommen extrem positives Feedback, online sowie in den eigenen Stores. Auch Russland und Frankreich entwickeln sich positiv. Aber es ist noch ein Weg zu gehen, bis wir da sind, wo wir hinwollen. Vor allem in einer Zeit ohne Messen und Möglichkeiten, sich zu treffen, gibt es viel nachzuholen. Jetzt brennen wir darauf, face to face zeigen zu können, woran wir intensiv gearbeitet haben. Wir haben noch viele Ideen und viel vor.

Strellson | style in progress
Flache Hierarchie, enger Austausch: Marino Edelmann setzt auf Motivation,
die sein Team selbstbestimmt zum Ziel führt.
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