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„Die Konsumenten kaufen jetzt wegen des Erlebnisses, nicht wegen dem Preis“

„Die Konsumenten kaufen jetzt wegen des Erlebnisses, nicht wegen dem Preis“

Christian Klaus
Christian Klaus von der österreichischen Modeagentur Klaus hat sich mit einem Schreiben an seine Partner im Handel gewandt. Darin legt er dar, warum wir jetzt die einmalige Chance haben, den Saisonverlauf wieder an den Bedarf anzupassen, und das aktuell Reduktionen aus mehreren Gründen nach hinten losgingen. Lesen Sie Christian Klaus´ Nachricht im Wortlaut.

Liebe Kunden,
 
In den nächsten Tagen ist zu erwarten, dass der Handel wieder langsam anlaufen wird.
 
Wie können wir alle zusammen damit umgehen, um den Schaden so gering als möglich zu halten?

  • Wir haben jetzt die Möglichkeit den Saisonverlauf wieder an die Jahreszeiten und den Bedarf anzupassen.
  • Das heißt, die Frühjahr/ Sommer Ware könnte bis Juli zu regulären Preisen verkauft werden.
  • Lieferanten können die Herbst/ Winter Ware, auf Wunsch und in Abstimmung, später liefern und so den Warendruck verringern. Zudem schont es den Liquiditätsbedarf.
  • Budgets für noch nicht georderte Ware der zweiten Saisonhälfte Herbst/ Winter 2020 können reduziert oder zurückbehalten werden. Somit kann der Wareneinsatz für das Gesamtjahr noch angepasst werden.

Für diesen Ansatz sprechen mehrere Überlegungen:

  • Konsumenten, die jetzt einkaufen gehen, wollen das Erlebnis und kommen nicht wegen dem günstigsten Preis.
  • Große Menschenansammlungen sind in nächster Zeit nicht erlaubt. Mit Preisreduzierungen erreicht man allerdings eine Frequenzerhöhung.
  • Denken Sie auch immer daran, dass unsere Brands sehr selektiv verkauft werden. Konsumenten werden diese Marken daher kaum zu Sonderpreisen bekommen.
  • Der Konsument und Mensch benötigt den sozialen Kontakt beim Händler vor Ort. Eine positive Konsumstimmung wird sich nur bei Ihnen wieder aufbauen.
  • Das angekündigte Regierungsprogramm: Soweit wir es verstehen, kann man für mehr als 50 % reduzierte oder abgewertete Ware mit einem Kostenzuschuss rechnen. So sollte man in der späten Reduzierungsphase zumindest einen Kalkulationsvorteil haben.

Jede Krise bringt auch Chancen. In Österreich erinnern wir uns alle an den Weinskandal 1985. Es gab einen Totalzusammenbruch. Durch eine klare Strategie und durch gemeinsames Handeln ist diese Branche erstarkt hervorgekommen. Das wünschen wir uns auch für den Textilhandel.
 
Wir schätzen unsere Zusammenarbeit und vertrauen darauf, dass wir gemeinsam diese schwierigen Zeiten überstehen werden.

Mit allerbesten Grüßen und bleiben Sie gesund und positiv.
Christian Klaus

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