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Matthias Mey | Die Initiative muss glaubwürdig sein

Matthias Mey | Die Initiative muss glaubwürdig sein

© Andy Ridder Geschäftsführer Matthias Mey, Mey GmbH & Co. KG, Mey Wäsche,
Matthias, wird künftig Transparenz ein Wettbewerbsvorteil und Wirtschaftsfaktor sein?

Es könnte ein Wettbewerbsvorteil sein, allerdings eher in der Nische. Bioprodukte nehmen im Foodbereich immer noch nur fünf Prozent ein, in der Bekleidung liegt der Anteil noch unter einem Prozent. Echte Nachhaltigkeit und Transparenz kosten mehr Geld, sodass ein Konsument bereit sein muss, auch mehr zu zahlen. Von Transparenz als Wirtschaftsfaktor sind wir noch weit entfernt.

Einige Mey Produkte sind mit dem Siegel Grüner Knopf zertifiziert.

Ja, als eins der nachhaltigsten Modeunternehmen Deutschlands gehen wir den Weg mit. Allerdings sind die Regeln der meisten Zertifizierungen für mich nicht durchgängig schlüssig und für den Konsumenten kaum durchschaubar. So kann beispielsweise ein günstiges Produkt, in Bangladesch zum dortigen Mindestlohn gefertigt, dennoch das GOTS Siegel erhalten. Für mich liegt echte Nachhaltigkeit darin, nicht nur die Umwelt, sondern auch die Arbeitsbedingungen berücksichtigen.

Was tut Mey in Sachen Transparenz?

Wir sind im Prozess, unser Packaging zu relaunchen und wollen künftig über QR-Codes mehr Infos zur Produktion liefern. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Neutralisierung unserer CO2-Bilanz, wobei die Initiative zu uns passen muss. Das kann zum Beispiel die Förderung der Bodenregeneration einer regionalen nachhaltigen Demeter-Landwirtschaft sein, damit der Boden mehr CO2 absorbiert. Das schaffen wir aus dem Stand heraus noch nicht in großen Mengen, aber es ist in unserer Region und ich kenne den Bauern. Das ist unser Weg in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Transparenz, der uns auch glaubwürdig macht.

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