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@wherearemyglases | Businesshobby mit 300.000 Followern 

@wherearemyglases | Businesshobby mit 300.000 Followern 

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Alles begann damit, dass ihm sein großer Bruder in der fünften Klasse einen Jordan 1er Sneaker schenkte. Seine Leidenschaft für Mode, Styles und Kreativität teilt der 18-Jährige Sam heute über seinen Tiktok-Kanal wherearemyglases fast täglich mit über 300.000 Followern. Das tiefe Verständnis über die Bedürfnisse seiner Community lässt er in seine Marke Deputy Department einfließen. Sie soll die Plattform sein, die seine Community vertritt – als Stellvertreter für eine ganze Generation. 
Sam, bezeichnest du dich selbst als Influencer? 

Ich würde sagen, dass Creator mit kreativem Content besser beschreibt, was ich mache. Ich produziere Content, um Leute zu inspirieren, und nicht, um sie zu beeinflussen – das ist nur ein Nebeneffekt. 

Wann ist aus dem ursprünglichen Hobby ein Business geworden? 

Relativ früh, aber das richtige Medium kam erst später. Begonnen habe ich mit Posts auf Instagram, aber erst durch Tiktok habe ich die Reichweite bekommen, um eine größere Community anzusprechen. Ich würde sagen, es ist ein Hobby, das inzwischen zum Business wurde, aber noch eine ganz große Portion Hobby mit dabeihat. Zum Business wurde es in dem Moment, in dem ich gemerkt habe, dass ich damit Geld verdienen kann und mir das auch gewisse Möglichkeiten eröffnet. Anfangs habe ich die Marken angeschrieben und akquiriert, inzwischen kommen sie auf mich zu. Mein erster Partner war die deutsche Newcomer-Brand Young Saint – ich trage sie zufällig gerade.  

Deine wichtigste Währung ist die Authentizität. Was sind die Dinge, die eine Marke haben muss, damit sie dich als potenziellen Partner triggert? 

Zuallererst Kreativität, das ist auch das, was ich bei den meisten Marken vermisse. Viele Marken zeigen vor allem jungen Männern, wie man sich anzieht, um nicht besonders aufzufallen. Dem möchte ich etwas entgegensetzen. Deshalb ist es mir so wichtig, dass hinter den Designs Leute stehen, die sich wirklich Gedanken gemacht haben, eine Message transportieren und einen tieferen Sinn haben. Es geht aber immer um das Gesamtpaket. Jede Brand, die ernst genommen werden möchte, sollte nachhaltig sein. Das ist inzwischen einfach Zeitgeist. Mit dem, was ich anziehe, setze ich ein Statement. Das Image der Marke spielt dabei fast die größte Rolle. Wenn eine Marke die falschen Leute als Ambassador wählt, weil sie nicht das repräsentieren, was die Marke repräsentiert, dann kann daraus nichts werden. Das sind für mich die drei Säulen. Und ich würde sagen, dass ich in diesem Punkt sehr wählerisch bin. Ich lehne öfter Kooperationen ab, als sie anzunehmen, vor allem, wenn die Marke mir ein komplettes Drehbuch aufdrückt, was ich machen soll. Authentizität ist für mich das oberste Prinzip und sobald ich darüber nachdenken muss, ob ich das bin, ist es eigentlich schon viel zu spät. 

Prominente Marken aus dem Luxury Fashion Genre schlagen immer wieder Brücken zu dieser Subkultur – das eigentliche Erbe des Virgil Abloh? 

Virgil Abloh hat mit Luis Vuitton und Off-White definitiv den Weg dafür bereitet. Auch die Kollaboration von Kanye West und Balenciaga zeigt sehr gut – abseits von der Kritik an Kanye –, wie gut die Kombination von Street Credibility und Luxusmode funktioniert.  

Was war der bisher größte Deal? 

Vermutlich meine Kooperation mit YSL. 

Und was steht für die nähere Zukunft auf dem Plan? 

Ich setze meinen Fokus nicht zu sehr auf Wachstum, sondern mehr darauf, die Community, die ich schon aufgebaut habe, weiter zu stärken und eine tiefe Bindung zu schaffen. Ich möchte eine Plattform etablieren, auf der man sich gegenseitig inspirieren und austauschen kann, das ist mein Plan. Gleichzeitig bin ich dabei, meine eigene Modemarke Deputy Department aufzubauen.  

Wie weit bist du mit Deputy Department? 

Ich habe die ersten zwei Drops und einen Re-Stock hinter mir, das lief sehr erfolgreich. Ich bin unglaublich zufrieden mit den Ergebnissen und jede Menge spannende Ideen stecken noch in der Pipeline.  

Planst du damit auch in den stationären Retail zu gehen? 

Das sollte exklusiv bleiben. Auf gar keinen Fall preisexklusiv, sondern dahingehend, dass die Leute, die es tragen, sich bewusst sind, was sie tragen und was da dahintersteht. Auf jeden Fall Qualität statt Masse. Wenn es mal eine Basics-Linie gibt, könnte ich mir eine Kooperation mit Onlinestores oder Retailern vorstellen. 

Was ist die Message, die du mit Deputy Department transportierst? 

Deputy Department steht für mich als stellvertretende Abteilung für die Generation, der ich angehöre. All das, was aus meiner Community zurückkommt, fließt ein. Ich nutze das Potenzial meines Kanals. Für mich ist es die Herausforderung, aus dieser riesigen Menge an Informationen, die mich tagtäglich erreicht, genau das herauszufiltern, was meine Generation bewegt. Deputy Department soll die Marke sein, die meine Generation vertritt. Das ist der Plan.  

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