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FUNKY STAFF | Nachhaltigkeit braucht Zeit

FUNKY STAFF | Nachhaltigkeit braucht Zeit

Funky Staff style in progress
„We loose speed to win time” hat sich die Frankfurter Fashion Brand FUNKY STAFF als neues Motto auf die Fahnen geschrieben. Ein Credo, das aufhorchen lässt, schließlich kennt man Gründer Uwe Bernecker als den Mr. Duracell der Branche. Ein Gespräch über Learnings, Langsamkeit und Liebe.  
Uwe, ihr habt mit euren FUNKY_CAP Mützen und Hüten einen Überraschungserfolg bei Häusern wie Reischmann, Anna Hoffs, Dodenhof, Ranck oder Zinser gelandet. Wunschkunden, die ihr auch mit FUNKY STAFF schon lange auf der Hunting List habt. Warum hat das mit FUNKY_CAP so schnell geklappt?

Uwe Bernecker, Gründer von Funky Staff und Funky Caps: Die FUNKY_CAP sind unsere Blaupause für die Art von Made in Italy und Nachhaltigkeit, die wir künftig auch bei FUNKY STAFF anstreben: Vom Spinnen des Garns bis zum Etikett und Verpackung kommt alles aus zertifizierten Slow Fashion Quellen in Italien. Weil wir uns zur Vororder entschlossen haben, gibt es keine Überproduktion, aber bei Bedarf kann kurzfristig nachproduziert oder individualisiert werden. Das alles trifft auf ein starkes, sympathisches Produkt, das sein Preis-/Leistungsversprechen perfekt erfüllt. Ich war erstaunt, wie viele Händler sich von sich aus für FUNKY_CAP interessiert haben und wen unsere neue Head of Sale Anika dafür begeistern konnte – und vor allem: Wie unkompliziert es ging.

Aber FUNKY STAFF ist doch auch nie ein kompliziertes Produkt gewesen. Lieferung drei Monate nach Orderschluss, ein kommerzieller Preisaufbau bei durchgängigem Made in Italy, da muss doch die Begeisterung im Handel groß sein.

Das ist sie, trotzdem hat uns die Erfahrung mit FUNKY_CAP den letzten Anstoß gegeben, dass wir auch mit FUNKY STAFF in den klassischen Vororder Rhythmus wechseln.

Ist das, entschuldige wenn ich das so offen frage, nicht ein gewaltiger Rückschritt? Schließlich reden doch alle von „on demand“…  

Die Modebranche liebt es, Utopien zu formulieren – um am Ende des Tages doch wieder in ihren alten Mustern zu bleiben. Bis vor wenigen Wochen glaubte man ja auch noch, dass künftig die ganze Fashionwelt nach Frankfurt schaut, um jetzt doch wieder Berlin aus dem Hut zu zaubern (lacht). Aber lassen wir dieses Politikum: Entscheidend ist, dass es heute ganz andere Beweggründe gibt, die Vororder für uns zum richtigen Weg machen.

Kannst Du die konkretisieren?

Es sind drei Beweggründe: Wir sehen keine Entspannung, was das Thema Sourcing und Preise betrifft. Obwohl wir engste Kontakte zu unseren italienischen Produzenten pflegen, sind wir nicht davor gefeit, dass auch unsere Lieferungen sich irgendwann verzögern könnten. Es muss nur ein kleines Rädchen nicht mehr funktionieren – wie, dass der Spediteur aufgrund der hohen Spritpreise nicht mehr dreimal, sondern nur einmal pro Woche nach Deutschland fährt oder die Färberei auf Grund 12-facher Energiepreise nur noch drei Tage in der Woche arbeitet – und schon kommt unser so exakt getimtes System unter Druck. Dann die Wertigkeit. Wir werden im neuen Rhythmus komplexere Produkte machen können – mal einen voll ausgearbeiteten Blazer mit allen Details oder eine Jeans mit komplett nachhaltiger Waschung. Dazu fehlt uns im Moment die Zeit. Und der wichtigste Aspekt ist die Nachhaltigkeit: Mit längerem Vorlauf können wir viel mehr Stellschrauben drehen, die ein immer noch nachhaltigeres Produkt garantieren.

Bleibt FUNKY STAFF damit weiterhin das, wofür der Handel euch jetzt liebt?

Ja, denn bei den beiden Vororderterminen werden ja fünf Liefertermine geschrieben, wir werden immer die Marke sein, die modische Themen kommerziell aber mit einer besonderen Note zu übersetzen weiß. Die letzten beiden Jahre waren eine Liebeserklärung an den stationären Fachhandel, wo Marken wie unsere gemacht werden. Ob unsere eigens entwickelte Local Online Partner Technologie Swipe & Find, die große Wir machen auf_merksam Kampagne und die vielen Dinge mehr, für die wir viel Zeit, Geld und Energie investiert haben… Wir haben auf allen Ebenen bewiesen, dass unser Herz für den Handel schlägt. Noch viel mehr als unsere Partner im Handel aber liebe ich meine Frau Kerstin und ihre Kreativität. Ich freue mich richtig darauf, unseren Kunden und Neukunden zu zeigen, wie viel mehr noch in ihr und ihrem Team steckt. Bisher hat ihr oft unser Speed Grenzen gesetzt – jetzt können Kerstin und ihr Team erstmals auch all die Dinge umsetzen, die uns noch vorschweben.

Ein abschließender Wrap-Up: FUNKY ELEMENTS, eure mit Bestseller Service verfügbaren Essentials, gibt es weiterhin, die kürzlich patentierte Hose You 2 wird ausgebaut, FUNKY_CAP bleibt eigenständig. Und Uwe Berneckers Tag passt wieder in die normalen 24 Stunden. Richtig zusammengefasst?

Perfekt zusammengefasst (lacht).  

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